AVH/IV/FAK: Kapitalanlagen brachten Rekordergebnis

Mit einem Gewinn von 187,3 Mio. Franken haben die AVH/IV/FAK-Anstalten das beste Jahresergebnis ihrer Geschichte erzielt. Die Gesamteinnahmen beliefen sich auf 458,9 Mio. Franken, die Leistungen auf 271,6 Mio. Franken. Die Einnah-men haben um 42,9 Prozent zugenommen, während die Leistungen um 3,7 Pro-zent gewachsen sind. Das von der AHV-Beitragspflicht erfasste Einkommen er-reichte knapp 2,2 Mrd. Franken; es ist gegenüber dem Vorjahr um 116 Mio. Fran-ken oder 5,6 Prozent gestiegen.

Der Jahresbericht der drei liechtensteinischen Sozialwerke führt das gute Ergebnis auf die international positive Konjunkturentwicklung zurück, die sich auch auf die liechten-steinische Wirtschaft niederschlug. Das weltweite Wirtschaftswachstum wirkte sich auch auf die Börsenentwicklung aus und brachte den Kapitalanlagen der AHV und der FAK eine erfreuliche Netto-Redite von 11,1 Prozent. Dank dem guten Ergebnis konnten Kursschwankungsrückstellungen von insgesamt 52 Mio. Franken vorgenommen wer-den. Rechnet man sie zum Ergebnis dazu, ergibt sich sogar ein Überschuss von 510,9 Mio. Franken.

Zahl der AHV-Rentner gestiegen

Die Zahl der AHV-Rentner hat gegenüber dem Vorjahr um 6,3 Prozent zugenommen und beläuft sich auf 15'953 Personen (Vorjahr 15'002). Davon machten 3’591 Personen (Vorjahr 3'054 Personen) oder 22,5 Prozent aller Altersrentner von der Möglichkeit ei-ner vorbezogenen Rente Gebrauch. Die Leistungen der AHV betrugen gesamthaft 172,3 Mio. Franken, was einer Zunahme von 5,6 Prozent entspricht. Die Beiträge der Versicherten haben demgegenüber nur um 5,4 Prozent zugenommen und erreichten 166,6 Mio. Franken.
Die Kapitalanlagen der AHV erzielten aufgrund des positiven Börsenumfelds einen Re-kordgewinn von 198,7 Mio. Franken. Gegenüber dem Vorjahr (58,3 Mio. CHF) bedeutet dies eine Zunahme von 240 Prozent. Zur Absicherung des Anlagegeschäfts wurde eine weitere Kursschwankungsrückstellung von 50 Mio. Franken gebildet, sodass diese nun insgesamt 130 Mio. Franken betragen. Die verbleibenden 148,7 Mio. Franken werden in der Betriebsrechnung als Kapitalertrag ausgewiesen.
Dank dem guten Ergebnis wuchs der AHV-Fonds im Berichtsjahr um 9,8 Prozent auf 2'026,7 Mio. Franken an (Vorjahr 1'845,1 Mio. CHF)

Gleichbleibende IV-Leistungen

Die Ausgaben der Invalidenversicherung (IV) bewegten sich mit 52,6 Mio. Franken auf Vorjahresniveau. 43,2 Mio. Franken wurden als Renten und Taggelder ausbezahlt und 9,4 Mio. Franken als Sachleistungen. Dazu gehören Abklärungskosten, Kosten der erstmaligen beruflichen Ausbildung, Umschulungen, Kapitalhilfe, Beiträge an die Son-derschulung sowie Hauspflege, Hilfsmittel und Reisespesen, ferner Baubeiträge, Be-triebsbeiträge und Beiträge an gemeinnützige Organisationen.
Den Ausgaben standen Einnahmen aus Versicherungsbeiträgen und aus dem Beitrag des Staates in der Höhe von insgesamt 52,6 Mio. Franken gegenüber. Dadurch schliesst die Betriebsrechnung der IV ausgeglichen ab.
Die Anzahl der IV-Rentner hat gegenüber dem Vorjahr um 4,2 Prozent zugenommen und belief sich auf 3'218 Personen (Vorjahr 3’089). Es wurden 1’109 Anträge auf IV-Leistungen gestellt, leicht weniger als im Vorjahr (1'145).

Zunahme des FAK-Vermögens

Die Familienausgleichskasse (FAK) finanziert sich aus den Beiträgen der Arbeitgeber und der selbständig Erwerbenden. Ihre Einnahmen stiegen von 43,3 auf 46 Mio. Fran-ken, was einer Zunahme von 5,4 Prozent entspricht (Vorjahr 3,1 %). Die Aufwendun-gen für die Kinderzulagen, Geburtszulagen und Alleinerziehendenzulagen erreichten 46,7 Mio. Franken und lagen damit leicht über dem Vorjahresniveau (46,3 Mio. CHF). Die Aufwendungen konnten zu 98,4 Prozent aus den Beiträgen gedeckt, was in der Betriebsrechnung zu einem Fehlbetrag von 0,7 Mio. Franken führte. Er wurde durch die Erträge aus den Kapitalanlagen kompensiert, die 6,3 Mio. Franken erreichten, so dass nach Abzug des Fehlbetrags ein Gewinn von 5,6 Mio Franken übrig bleibt. Er wurde dem FAK-Fonds gutgeschrieben, der sich neu auf 87,5 Mio. Franken beläuft (Vorjahr 81,9 Mio. CHF).
Im Jahr 2004 haben durchschnittlich 6’585 Bezüger Familienzulagen bezogen (Vorjahr 6’538). Davon hatten 2'678 Bezüger 1 Kind, 2'835 Bezüger 2 Kinder, 867 Bezüger 3 Kinder, 177 Bezüger 4 Kinder, 18 Bezüger 5 Kinder, 9 Bezüger 6 Kinder sowie 1 Bezü-ger 7 Kinder.
Zulagen für Alleinerziehende, monatlich 100 Franken pro Kind, wurden an 677 Perso-nen (Vorjahr 646) ausbezahlt.

Leichter Überschuss bei den Verwaltungskosten

Die AHV/IV/FAK-Anstalten beschäftigten zum Jahresende 63 Personen, davon 11 Teil-zeitangestellte sowie 3 Lehrlinge und 1 Praktikantin.
Die Verwaltungskosten der AHV/IV/FAK-Anstalten sind im Jahr 2005 um 8,4 Prozent gestiegen und beliefen sich auf 10,6 Mio. Franken (Vorjahr 9,8 Mio. CHF). Sie werden aus den Verwaltungskostenbeiträgen der Arbeitgeber und selbständig Erwerbenden sowie aus der Entschädigung des Staates für die administrative Besorgung der Ergän-zungsleistungen, Hilflosenentschädigungen und Blindenbeihilfen finanziert. Bei prak-tisch gleich hohen Einnahmen schliesst die Verwaltungskostenrechnung mit einem leichten Überschuss von knapp 16’000 Franken ab.

Der ausführliche Jahresbericht der AHV/IV/FAK-Anstalten kann auf der Internetseite www.ahv.li eingesehen werden.